Dateiformate im Überblick
Welche Dateiformate gibt es?
Es gibt eine unzählige Vielfalt an Dateiformaten, wobei jedes Format seine eigenen Vor- und Nachteile besitzt. Wir zeigen euch die Unterschiede der gängigsten Datenformate, um schnell und einfach den passenden Dateitypen für eure Druckdaten auszuwählen.
Inhaltsverzeichnis:
- Dateiformate
- Bild- & Grafikformate
- Textdateien
- Offene Dateien
- ZIP Dateien
Dateiformate
Überall dort, wo man Informationen digital speichert oder übertragen möchte, kommen Dateiformate ins Spiel. Dabei werden die Dateitypen nach dem jeweiligen Inhalt unterteilt. Zum Beispiel in Video- und Audioformate oder Textdateien. In der Druck- und Designbranche kommen überwiegend Bild- und Grafikformate zum Einsatz. Diese lassen sich wiederum in Rastergrafikformate und Vektorgrafikformate unterscheiden. Vektorgrafiken haben den Vorteil, dass sie keine Auflösung besitzen und ohne Qualitätsverluste auf jede beliebige Größe anpassbar sind. Jedoch können auch Vektorgrafikformate Pixelbilder enthalten. Bei Rastergrafiken hingegen kann es zu Qualitätsverlusten kommen, je nach Art der Dateikompression.
Warum gibt es so viele unterschiedliche Dateiformate? Es gibt sehr viele Möglichkeiten eine Datei abzuspeichern. Bei der Wahl des richtigen Grafikformates sollte man einige Punkte beachten, damit man das bestmögliche Dateiformat für den jeweiligen Verwendungszweck erstellt. Diese Punkte sind: Dateigröße, Dateikomprimierung und Farbe. Einige Dateitypen haben besondere Eigenschaften, die für speziellere Anwendungen geeignet sind.
Dateikomprimierung
Erkennbar sind die verschiedenen Dateitypen an der jeweiligen Dateiendung. Die sogenannten “Dateinamenserweiterungen” oder auch “Suffixe” werden vom eigentlichen Dateinamen mit einem Punkt getrennt und sind dafür vorbehalten. Deshalb sollte unbedingt im Dateinamen darauf geachtet werden, weder Punkte, noch Umlaute (ä, ö, ü) oder Sonderzeichen (ß, +, ?, …) zu verwenden.
Beispiel: druckdatei_fuer_salierdruck_beispiel.pdf
Sind die Dateiendungen auf eurem Mac nicht sichtbar? Das lässt sich ganz einfach ändern:
Finder > Einstellungen > Erweitert > Alle Dateinamensuffixe einblenden
Bild- & Grafikformate
- Format: PDF (Standard X-3 2002).
- keine verschlüsselten oder passwortgeschützten PDF Dateien.
- keine Schnittmarken, Anschnittsmarken, Passermarken oder ähnliches.
- Farbkonvertierung in CMYK mit dem Farbprofil IsoCoated v2.
- Transparenzreduzierung mit hoher Auflösung.
Vektorgrafikformate
EPS – Encapsulated PostScript
Das EPS Format basiert auf der Seitenbeschreibungssprache PostScript und diente eine lange Zeit als Austauschformat für Druckdaten. Mittlerweile wird es vom PDF Format abgelöst. Es handelt sich dabei um ein Vektorgrafikformat, welches für Icons, Logos, Klebeschriften oder auch Fräsdateien geeignet ist.
Schriften und Verknüpfungen müssen eingebettet werden, da diese sonst nicht gedruckt werden können.
SVG – Scalable Vector Graphics
Der Dateityp SVG ist auch ein Vektorgrafikformat, welches überwiegend für Icons und Logos im Internet benutzt wird. Wir können eine SVG Datei auch für die Erstellung von Druck-, Plott oder Fräsdateien nutzen. Achten Sie auch hier darauf, Schriften und Verknüpfungen einzubetten.
PDF – Portable Document Format
Das von Adobe entwickelte PDF Format zählt zu einem der beliebtesten Dateiformate, da es sich um ein plattformunabhängiges Austauschformat handelt und somit für verschiedene Anwendungen und Betriebssysteme (Windows, Mac OS, Linux, …) geeignet ist. Außerdem kann es neben Bildern, Texten und Grafiken auch Tabellen, Videos, Links und interaktive Felder enthalten.
Ein PDF ist vor allem als Druckdatei optimal, da es viele Faktoren für den Druck berücksichtigt. Zum Beispiel kann es Pixelbilder aber auch Vektoren enthalten, Schriften und Verknüpfungen werden automatisch eingebettet, PDFs beziehen das Farbmanagement mit ein und vieles mehr.
Weitere Vorteile von PDF Dateien sind, dass man sie aus fast jedem Grafik- und Nichtgrafikprogramm abspeichern kann und sich das PDF Format einfach mit dem kostenlosen Programm Acrobat Reader öffnen und anzeigen lässt. Für die Bearbeitung eines PDFs benötigt man dann allerdings Acrobat DC Pro.
Dateiendungen
Pixelgrafikformate
JPG / JPEG – Joint Photographic Experts Group
Das JPG Format ist wohl eines der gängigsten Dateiformate, wenn es um Bilddateien geht. Man nutzt es oft für Fotos auf dem Smartphone oder für Bilder im Web, da dieser Dateityp sehr wenig Speicherplatz verbraucht.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Bilder in diesem Format von fast allen Vorschauprogrammen angezeigt werden können. Auch das Abspeichern einer Datei im JPG Format ist nahezu überall möglich.
Wiederholtes Abspeichern einer JPG Datei sollte man allerdings vermeiden, da bei jeder Speicherung eine verlustbehaftete Komprimierung vorgenommen wird und das Bild somit an Qualität verliert. JPG Dateien sind eher weniger zum Drucken geeignet, man sollte die Bilder lieber in ein PDF einbinden und Texte oder Grafiken in einem Grafikprogramm hinzufügen, damit diese nicht verpixelt wirken.
PNG – Portable Network Graphics
Das PNG Format wird ebenfalls gerne für Bilder im Internet verwendet. Vor allem für Pixeldateien mit transparentem Hintergrund oder Schatten. Anders als beim JPG Format findet bei der Speicherung eine verlustfreie Komprimierung statt, wodurch PNG Dateien auch meist größer sind. PNG Dateien sind eher weniger zum Drucken geeignet, man sollte die Bilder lieber in ein PDF einbinden und Texte oder Grafiken in einem Grafikprogramm hinzufügen.
TIFF / TIF – Tagged Image File Format
Das TIF Format wird meist von Fotografen verwendet, um die Bilder in möglichst hoher und guter Qualität drucken zu lassen.
Das Pixelgrafikformat kann die Fotoaufnahmen mit hoher Farbtiefe und meist ohne oder mit verlustfreier Komprimierung abspeichern. Um die Dateigröße gering zu halten empfehlen wir darauf zu achten, dass die Ebenen reduziert werden, die Datei im 8 bit Kanal angelegt ist und ggf. die Datei im Maßstab 1:10 angelegt wird.
GIF – Graphics Interchange Format
Das GIF Format wurde ursprünglich für Bilder im Web entwickelt. Durch die Komprimierung der Datei, wird diese kleiner und lädt somit extrem schnell im Internet Browser. Ein transparenter Hintergrund ist mit diesem Dateitypen auch möglich. Das Datenformat kann allerdings nur bis zu 265 Farben darstellen und auch die Qualität verringert sich durch die Komprimierung.
Mittlerweile löst das PNG das GIF ab. Dabei wird das PNG vorrangig für Bilder im Web genutzt, das GIF hingegen meist nur noch für kleinere Animationen.
BMP – Windows Bitmap
Das BMP Format ist ein Bildformat mit verlustfreier Komprimierung. Es wurde von Microsoft für das Windows Betriebsystem entwickelt. Dieser Dateityp wird heute kaum noch verwendet, da andere Formate mehr Vorteile aufweisen.
Textdateien
Reine Textdateien wie TXT und RTF werden oftmals in der Textverarbeitung, für Notizen oder im Bereich der Informationstechnik für Codierungen verwendet.
TXT – Text Datei
Das TXT Format kann aus einem Texteditor abgespeichert werden und zählt zu der Urform der Textdateien. Dieses Dateiformat enthält unformatierten Text, also Rohtext, welcher noch nicht gestalterisch bearbeitet wurde.
Offene Dateien
AI – Illustrator Datei
Eine AI Datei wird mit dem Adobe Illustrator erstellt und bearbeitet. Vorrangig werden diese zum Designen von Vektorgrafiken wie Icons und Logos eingesetzt, sie können allerdings auch Bilder enthalten.
Für Klebeschriften, Fräsformen für Schilder oder Plottmotive können Sie uns gerne eine solche Illustrator Datei zukommen lassen, achten Sie jedoch bitte darauf, die Schriften in Pfade umzuwandeln.
PSD – Photoshop Datei
Aus einer Photoshop Datei lassen sich viele andere Datenformate erstellen, wie z.B. JPG, PNG, TIF, PDF, etc. Genutzt wird das PSD Format meist zum Austausch zwischen Grafikern, Designern und Fotografen, da Ebenen und Effekte nachträglich bearbeitet und verändert werden können. Auch hier sollte man die Schriften einbetten oder eine verpackte Datei senden. Um die Dateigröße gering zu halten, kann man große Bilder im Maßstab 1:10 anlegen oder unnötige Ebenen reduzieren.
DOC/ DOCX – Microsoft Word Datei
DOCX Dateien können nur mit dem Programm Microsoft Word korrekt geöffnet werden. Das Dokumentenformat ist eher für die Erstellung von einfachen DIN A4 Briefbögen oder ähnlichem, jedoch nicht für die Erstellung von individuellen Druckprodukten geeignet. Haben Sie Ihre Datei mit Microsoft Word erstellt, sollten Sie uns dieses Dokument als PDF senden. Tipp: Datei > Speichern unter > PDF Format auswählen > Speichern
XLS / XLSX – Microsoft Excel Datei
Microsoft Excel ist ein Programm zur Erstellung von Tabellen. Für fortlaufende Nummerierungen oder Datenzusammenführungen können Sie uns gerne Ihre Datenbanken in Tabellenform als XLS Datei zukommen. Eine kostenlose Alternative hierzu ist das Webbasierte Programm Google Tabellen.
Offenen Dateiformate (indd, psd, ai, cdr) sind Quelldateien, die in Ihrem Ursprungsprogramm bearbeitet werden können. Das bedeutet, man kann Texte verändern, Bilder neu anordnen und vieles mehr. Man sollte jedoch beim Versenden einer offenen Datei darauf achten, dass der Empfänger diese nur dann problemlos öffnen kann, wenn alle verknüpften Bilder und Schriftarten auch beim Empfänger vorhanden sind. Da dies meist nicht der Fall ist, sollte man ein geeignetes Austauschformat wie zum Beispiel PDF wählen oder die Datei verpacken.
INDD – InDesign Datei
Das InDesign Datenformat zählen mit zu den beliebtesten editierbaren Dateitypen in der Druck- und Grafikbranche. InDesign ist ein Grafikprogramm speziell für Layoutarbeiten, in dem Bilder, Texte und Grafiken kombiniert werden können. Aufkleber, Klebefolien und andere Druckmotive lassen sich so optimal für den Druck gestalten. Möchte man eine InDesign Datei weitergeben, sollte man die Datei verpacken oder sicherstellen, dass der Empfänger über verwendete Schriftarten und Bilder verfügt, da diese sonst in der Datei fehlen.
CDR – Corel DRAW Datei
Die Corel DRAW Graphics Suite ist ebenfalls ein Grafikprogramm, in dem Druckprodukte gestaltet werden können. Möchten Sie uns Ihre Druckdatei aus Corel DRAW zusenden, dann verwenden Sie bitte die Version X5 oder Versionen darunter. Gerne können Sie uns auch hier ein PDF zu kommen lassen.
PPT / PPTX – Microsoft PowerPoint Datei
Microsoft Office PowerPoint wurde zum Erstellen von Präsentationen entwickelt. Hier können einzelne Folien einer Präsentation mit Bildern, Texten, Formen, Tabellen, Videos, etc. gestaltet werden. Für die Erstellung von Druckdateien sollte man Microsoft PowerPoint meiden. Auch hier lassen Sie uns besser ein PDF zu kommen.
Wir raten für die Druckdatenerstellung von Programmen aus dem Microsoft Office Paket ab, da diese im Gegensatz zu spezieller Grafiksoftware wenig Möglichkeiten und Funktionen für eine professionelle Gestaltung der Druckdaten beinhalten. Empfehlen können wir die Adobe Creative Cloud, in der unter anderem auch Adobe InDesign, Photoshop, Illustrator und Acrobat Pro DC verfügbar sind oder aber auch Programme wie Corel DRAW Graphics Suite, Affinity Designer, Affinity Publisher, Affinity Photo, Inkscape, Scribus und GIMP.
ZIP Dateien
ZIP Dateien – (von eng. zipper - Reißverschluss)
Das ZIP Dateiformat ist aufgrund seiner geringen Dateigröße sehr beliebt, um Speicherplatz zu sparen, Dateien zu archivieren oder um Dateien zu versenden. Außerdem kann eine ZIP Datei mit einem meist schon vorinstalliertem Packprogramm geöffnet bzw. entzippt werden. Eine ZIP Datei ist kein Grafikformat und dient vielmehr dazu, mehrere Dateien verlustfrei zu komprimieren.
Fazit
Am Besten speichern Sie Ihre Druckdaten als PDF (Standard X-3 2002), da dies das optimalste Dateiformat für den Druck ist.
Für Texte, Grafiken, Logos, Icons, Klebeschriften und Dateien mit Schneidelinie oder Fräsform benötigen wir möglichst eine Vektordatei, z.B. PDF, AI, EPS, SVG oder CDR (Hinweis: Auch Pixelgrafiken können sich in diesen Dateiformaten verstecken)
Bilder und Fotos sollten für den Druck möglichst in guter Qualität vorliegen, z.B. PDF, JPG/JPEG, PNG, TIF/TIFF, PSD
- Vektorgrafiken für einen hochauflösenden Druck
- Schriften und Verknüpfungen einbetten
- Dateinamen ohne Sonderzeichen und Umlaute (ä, ö, ü, ß, &, ., +, …)
- nicht verschlüsselt oder passwortgesichert
- Ebenen bei PSD, TIF/TIFF und BMP Dateien reduzieren
→ weitere Druckdatenanforderungen
Welche Grafikprogramme und Dateiformate nutzt Ihr? Lasst es uns wissen und schreibt uns einen Kommentar. Wir freuen uns auch über Anregungen und Fragen zu dem Thema Dateiformate.
Lilly
vom SalierDruck Grafik Team